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Vorbeiflug des Kleinplaneten Phaethon am 16.12.

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Am Abend des 16.12.2017 wird der Kleinplanet 3200/Phaethon in mehr als 10 Millionen km Entfernung an der Erde vorbeisegeln.

Die Bahn von 3200/Phaethon im Sonnensystem. Die Positionen von Asteroid und Planeten am 16.12.2017 ist markiert

Credit: Michael Khan / Die Bahn von 3200/Phaethon im Sonnensystem. Die Positionen von Asteroid und Planeten am 16.12.2017 sind markiert

Phaethon ist ein über 5 km großer kohliger Asteroid auf einer sehr besonderen Bahn. Deren sonnennächster Punkt (Perihel) liegt bei weniger als 21 Millionen km, also weit innerhalb der Merkurbahn. Ihr sonnenfernster Punkt (Aphel) ist dagegen mit 2.5 AE weit außerhalb der Marsbahn im Asteroidengürtel. Die Bahnneigung gegenüber der Ekliptik beträgt mehr als 22 Grad. Die Bahn von 3200/Phaethon hat laut Wikipedia ein MOID zur Erde von weniger als 3 Millionen km und zur Venus von 6.26 Millionen km. Das MOID (Minimum Orbit Intersection Distance) ist der Mindestabstand der Bahnen.

Annäherungen von 3200/Phaethon mit einem Abstand von weniger als 0.5 AE zu Merkur, Venus, Erde von Mars von 2000 bis 2050

Credit: Michael Khan / Annäherungen von 3200/Phaethon mit einem Abstand von weniger als 0.5 AE zu Merkur, Venus, Erde von Mars von 2000 bis 2050

Zumindest in der ersten Hälfte dieses Jahres kommt Phaethon der Venus nicht nahe. Die aktuelle Begegnung mit der Erde ist die dichteste im betrachteten Zeitraum.

Was die Beobachtung von Phaethon angeht: Ich habe hier eine Aufsuchhilfe für den 16.12.2017 um 23:00 beigefügt. Phaethon wird am Übergang der Sternbilder Andromeda und Perseus zu finden sein. Ausgangspunkt der Suche ist der Stern Alpheratz (αAnd).

Eine aufwändigere Karte, der man die Bewegung über den Verlauf der Nacht entnehmen kann, wäre wenig hilfreich, denn die Bewegung im Verlauf der Nacht ist nur gering. Wahrscheinlich finden Sie ihn sowieso nur, wenn Sie sich am Sternenhimmel ohnehin schon gut auskennen. Die von Stellarium berechnete Helligkeit liegt bei etwa 11 mag und ist damit während der größten Annäherung deutlich geringer als in den Nächten davor. Selbst wenn das eine pessimistische Vorhersage sein sollte, ist Phaethon immer noch ein sehr lichtschwaches Objekt.

3200/Phaethon ist die Quelle des Geminiden-Meteorschauers  Die Position des Asteroiden am 16.12. ist zwar etwa 90 Grad vom Sternbild der Zwillinge entfernt. Dreht man die Uhr jedoch einen Monat zurück und schaut sich an, wo Phaethon damals stand, so sieht man: Er näherte sich der Erde aus der Richtung dieses Sternbilds. Deswegen muss auch der große und kleine Staub, den Phaethon einmal verloren hat und der mittlerweile in einem schlauchförmigen Gebiet um die Bahn des Asteroiden herum zu finden ist, sich der Erde aus Richtung der Zwillinge nähern. Dort liegt der Radiant dieses Meteorschauers.Der Geminiden-Meteorschauer wird seine größte Intensität in der Nacht vom 13. auf den 14., insbesondere in den Morgenstunden des 14.12. erreichen.

Der Kleinplanet 3200/Phaethon am Abendhimmel des 16.12.2017, hier simuliert für Darmstadt um 23:00 MEZ

Credit: Michael Khan via Stellarium / Der Kleinplanet 3200/Phaethon am Abendhimmel des 16.12.2017, hier simuliert für Darmstadt um 23:00 MEZ

Man kann natürlich die Beobachtung versuchen, wenn das Wetter es zulässt, aber ich habe da zwei interessantere Empfehlungen für Sie. Einmal die Geminiden einige Tage vorher, und dann, in meiner Eigenschaft als Syzygienkönig, eine Dreiecksbegegnung von Jupiter, Mond und Mars am Morgen des 14.12.2017:

Jupiter. die schmale Sichel des abnehmenden Monds, Mars und Spica am Morgen des 14.12.2017, hier simuliert für Darmstadt um 6:00 MEZ

Credit: Michael Khan via Stellarium / Jupiter. die schmale Sichel des abnehmenden Monds, Mars und Spica am Morgen des 14.12.2017, hier simuliert für Darmstadt um 6:00 MEZ

 

Der Beitrag Vorbeiflug des Kleinplaneten Phaethon am 16.12. erschien zuerst auf Go for Launch.


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