In den bisherigen ExoMars-Fallschirmtests konnte das komplexe zweistufige Fallschirmsystem für die Rover-Mission ExoMars RSP nicht überzeugend für den Einsatz qualifiziert werden. Deswegen soll nun die nach acht erfolgreichen Marslandungen erwiesermaßen viel erfahrenere US-Raumfahrtbehörde NASA der ESA und der russischen Roskosmos sowie den beteiligten Industrieunternehmen unter die Arme greifen.
Space News berichtet am 18. September 2019, dass die ESA die NASA nach zwei fehlgeschlagenen Tests in diesem Jahr um Hilfe gebeten hat, weil das Startfenster im Juli 2020 unerbittlich näher rückt und die berechtigte Sorge besteht, dass mit den zwei noch geplanten Tests die Probleme nicht ohne externe Hilfe beseitigt werden können.
Bei bisherigen ExoMars-Fallschirmtests waren die Fallschirmkappen während der Entfaltung beschädigt worden. Schon nach diesen Tests war die Hilfe amerikanischer Experten zur Auswertung der Ergebnisse und Begutachtung der beschädigten Testvorrichtungen angefordert worden. Die nächsten Tests im Dezember 2019 und Februar 2020 sollen nicht mehr auf dem europäischen Testgelände ESRANGE bei Kiruna in Nordschweden durchgeführt werden, sondern in Oregon in den USA.
Im Jahr 2020 steht außer den Verifikationstests auch der Transport der ganzen Hardware (Träger für den interplanetaren Flug, Eintrittsmodul mit Hitzeschild, aerodynamischer Hülle und Fallschirmen, Landemodul und der Rover “Rosalind Franklin”) nach Baikonur und die Integration mit der Proton-M-Rakete an, sowie natürlich die kritische “Launch Readiness Review”, bei der die festgestellt wird, ob alle Komponenten und das Gesamtsystem bereit zum Start sind.
Wenn die Qualifikation des Fallschirmsystems jetzt nicht gelingt, ist es nicht unwahrscheinlich, dass der Start verschoben werden muss. Das darauf folgende Startfenster öffnet sich allerdings nicht “Ende 2022” wie bei Space News behauptet, sondern schon Ende August 2022.
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